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Gruselgeschichte mit Happy End

Die gebürtige Brasilianerin Taís Franco de Carvalho ist in diesem Jahr im HIRI-Graduiertenprogramm "RNA & Infektion" gestartet. Ihr Weg nach Würzburg? Eine Reise mit Hindernissen.

Für die Wissenschaft Grenzen zu überschreiten, kann eine Herausforderung sein – besonders dann, wenn die Welt mit ihren ganz eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. In unserem Interview spricht HIRI-Doktorandin Taís Franco de Carvalho über ihre frühe Leidenschaft für die Forschung, ihren Umzug auf einen fremden Kontinent und das Leben in Deutschland.

Als Teilnehmerin des Graduiertenprogramms am HIRI forscht Taís im Westermann-Labor, um ihre Doktorarbeit zu schreiben. Als wir sie trafen, war sie fest davon überzeugt, dass es eine großartige Entscheidung war, nach Würzburg zu kommen – trotz der Hindernisse, die ihr dabei im Weg standen.

Woher stammst du?

Ich komme aus einer kleinen Stadt namens Pinheiral im Bundesstaat Rio de Janeiro in Brasilien. Pinheiral ist mit etwa 25.000 Einwohnern für brasilianische Verhältnisse extrem klein. Trotzdem war das ein sehr friedlicher und schöner Ort zum Aufwachsen.

Was vermisst du am meisten an deiner Heimat?

Am meisten vermisse ich meinen Hund Panqueca! Meine Freunde und Familie kann ich per Video anrufen, Lebensmittel kann ich von zu Hause aus kaufen, aber ich habe keine Möglichkeit, aus der Ferne mit meinem Hund zu spielen.

Aufgrund der Covid-Pandemie hat sich dein Umzug nach Würzburg als ziemlich schwierig erwiesen. Was ist auf deinem Weg nach Deutschland passiert?

Mein Flug sollte drei Tage, nachdem Brasilien als neues Risikoland eingestuft wurde, nach Deutschland gehen. Deswegen musste ich meine Route über Chile umbuchen, wo ich erst einmal in Quarantäne gesteckt wurde. Vor Ort bin ich dann mehrfach auf Corona getestet worden, und es gab diese gruselige Atmosphäre mit menschenleeren Flughäfen und Flügen. Meine Reise wurde allerdings dadurch deutlich erleichtert, dass das HIRI mich bei alledem voll unterstützt hat.

Als ich in Deutschland ankam, hatte ich erst Zweifel, wie ich mit meinem gebrochenen Deutsch klarkommen werde. Die Sprache war am Ende aber kein großes Hindernis, weil alles, was mit der Arbeit zu tun hat, auf Englisch stattfindet und die Leute im Allgemeinen entweder fließend Englisch sprechen oder meine Gesten und Deutschbrocken verstehen. Ich arbeite aber an meinen Deutschkenntnissen, weil ich das wichtig finde, um die hiesige Kultur richtig kennenzulernen.

Wie gefällt dir das Leben in Würzburg bisher?

Ich denke, dass ich eine großartige Entscheidung getroffen habe. Die Stadt ist schön, und das Wetter ist angenehm. Mir gefällt, dass Würzburg nicht zu groß und überfüllt ist. Im Umland gibt es viele Möglichkeiten, in der Natur zu wandern, und ich fahre gerne Fahrrad auf den zahlreich vorhandenen Radwegen. Ich genieße auch die vielen internationalen Restaurants und die Kinos, die englische Filme zeigen.

"Ich erinnere mich, dass im Film Jurassic Park die DNA erklärt wurde und ich als Kind davon sofort fasziniert war.“

Wolltest du schon immer Forschung betreiben?

Ja, ich war schon immer neugierig und begeistert von der Wissenschaft und ihren Möglichkeiten. Ich erinnere mich, dass im Film Jurassic Park die DNA erklärt wurde und ich als Kind davon sofort fasziniert war.

Die Aussicht, eine Idee zu haben, sie dann zu testen und als Lösung für ein reales Problem anzuwenden, hat mich für die Wissenschaft fasziniert.

Und warum HIRI? Wie bist du auf unser Graduiertenprogramm "RNA & Infektion" gestoßen?

Ich habe online nach Doktorandenstellen gesucht, bei denen ich Genetik mit Infektionsforschung verbinden kann. Das HIRI bietet da eine einzigartige Gelegenheit: Man kann in drei Gruppen arbeiten, bevor man sich entscheidet, wo man sein PhD-Projekt entwickeln möchte. Dadurch habe ich einen besseren Eindruck davon bekommen, woran das gesamte Institut forscht. Außerdem habe ich verschiedene Techniken und Bereiche kennengelernt und konnte dann eine fundierte Entscheidung treffen, wo ich am besten hinpasse.

Woran arbeitest du derzeit?

Ich arbeite an der Entwicklung von Antisense-Oligonukleotiden, zugeschnitten auf die kommensale Spezies unserer Darmmikrobiota, Bacteroides thetaiotaomicron. Wir wollen ihren Stoffwechsel kontrollieren und sie bei der Bekämpfung von Infektionen einsetzen.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte weiterhin in der Wissenschaft arbeiten, mich als Forscherin entwickeln und hoffentlich eines Tages einen positiven Einfluss auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten haben.


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