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Bild von Hoda

Neugier als Antriebsfeder

Seit 2021 ist Hoda Kooshapour Doktorandin im Graduiertenprogramm „RNA & Infektion“ des Helmholtz-Instituts Würzburg (HIRI). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf kleinen bakteriellen Ribonukleinsäuren (sRNAs, von engl. small ribonucleic acids) und deren Rolle in Wirt-Mikroben-Interaktionen, die sie ganz besonders faszinieren.

„Wenn alle Wissenschaftler:innen etwas gemeinsam haben, dann ist es womöglich die Neugier“, sagt HIRI-Doktorandin Hoda Kooshapour. „Das Streben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wird noch aufregender, wenn wir die Wunder des Universums – wie unsere eigene Galaxie – erforschen oder uns in den Mikrokosmos wagen. Die Wissenschaft liefert uns die Werkzeuge und das notwendige Know-how, um diese Phänomene zu verstehen. Das ist wirklich aufregend“, erklärt Hoda, die sich in ihrer Freizeit auch gerne Stand-up-Comedy-Shows ansieht. Eine besondere Vorliebe hat die junge Forscherin allerdings für die RNA-Biologie.

Entdeckt hat sie diese Leidenschaft in ihrem Master-Studium der Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. „Wir konnten Vorlesungen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen belegen“, erklärt sie. Bei Veranstaltungen und Praktika in Neurowissenschaften, Stammzellbiologie und biologischer Bildgebung machte Hoda folgende Entdeckung: je kleiner der Untersuchungsgegenstand, desto größer ihr Interesse. „Ich landete also im Bereich der Zellbiologie“, sagt sie. Hier fesselte sie besonders ein ganz bestimmtes Molekül: „Ob ich nun an Stamm-, Nerven- oder Immunzellen geforscht habe – bei all diesen Projekten haben mich RNAs, insbesondere nicht-kodierende, am meisten interessiert.“

Diesen Molekülen – genauer gesagt bakteriellen sRNAs – widmet sie sich mittlerweile als Doktorandin am HIRI. Small RNAs regulieren vor allem die Genexpression, also die Herstellung verschiedener Genprodukte. „Obwohl diese sRNAs in ihrer Gesamtheit eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Genexpression spielen, ist es schwierig, ihre Angriffspunkte zu finden“, erklärt die HIRI-Wissenschaftlerin. Forscher:innen müssen eine Großzahl an Experimenten durchführen, um diese ausfindig zu machen. Um den Prozess zu erleichtern, arbeitet Hoda an einer computerbasierten Entscheidungshilfe. Sie kombiniert Daten verschiedener Experimente und generiert so die Top-Kandidaten, bei denen es sich wahrscheinlich um solche Angriffspunkte handeln könnte.

Ein Institut, viele Vorteile

Auf das HIRI wurde Hoda durch eine Internet-Suche aufmerksam: „Ich wusste bereits, dass ich für meine Promotion in Deutschland bleiben wollte, also habe ich nach ‚non-coding RNA‘ und ‚Germany‘ gesucht.“ Unter den Treffern war das Labor von HIRI-Gruppenleiter Mathias Munschauer, den sie per E-Mail kontaktierte. „Er hat mir dann das HIRI-Graduiertenprogramm ‚RNA & Infektion‘ empfohlen“, erzählt Hoda. Ein echter Glückstreffer: Denn das Würzburger Helmholtz-Institut und sein Graduiertenprogramm hatten für die studierte Biologin gleich mehrere Vorteile in petto: „Das Institut macht Spitzenforschung“, so die Doktorandin. „Die Arbeitsgruppenleiter:innen sind jung und brennen wirklich für ihre Forschung.“ Außerdem decke das HIRI einen großen Rahmen an Forschungsmethoden und -schwerpunkten ab. „In dieser Kombination findet man das sonst kaum woanders“, beschreibt sie.

Ein klarer Pluspunkt war auch die Möglichkeit, zunächst durch die Labore zu rotieren. Interessenten bewerben sich nicht – wie bei anderen Programmen – für ein bestimmtes Labor und ein vorgegebenes Thema. Stattdessen dürfen die Teilnehmer:innen des HIRI-Graduiertenprogramms zu Beginn drei verschiedene Labore kennenlernen. „Auf diese Weise kann man das Labor, die Forschung und Leute kennenlernen, bevor man auswählt, wo man die nächsten drei bis vier Jahre seines Lebens verbringen wird“, bemerkt die HIRI-Doktorandin. Laut Hoda braucht man für ein gutes Promotionsstudium zwei essentielle Dinge: ein vielversprechendes Projekt, für das man brennt, und eine engagierte Betreuerin oder einen engagierten Betreuer. Beides hat sie in Alexander Westermann und seinem Labor gefunden.

Kleine Stadt, aber oho

Für das HIRI-Graduiertenprogramm zog Hoda von der bayrischen Landeshauptstadt München in das unterfränkische Würzburg. Eine willkommene Abwechslung für sie: „Ich kam vom großen und verrückten München ins schöne und gelassene Würzburg“. Sich in der dynamischen Universitätsstadt einzuleben, fiel ihr also leicht. Was womöglich auch an dem guten Umgang am Institut lag. „Am HIRI habe ich mich direkt willkommen gefühlt: Unter den Doktorand:innen gibt es ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Wir unterstützen und helfen uns gegenseitig“, beschreibt sie.

Besonders die Weinberge rund um die Stadt haben es ihr angetan. „Egal, wohin man schaut, sieht man etwas Schönes“, schwärmt sie von der Aussicht. Allen Neu-Würzburger:innen empfiehlt sie, sich eine Flasche des leckeren Würzburger Weins zu besorgen und am Mainufer oder in den Weinbergen zu entspannen.


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