Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ist eine früh einsetzende, häufig persistierende entwicklungspsychiatrische Störung, die durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet ist. ADHS zeigt unterschiedliche Verläufe, bleibt aber bei mindestens der Hälfte der betroffenen Kinder bis ins Erwachsenenalter bestehen. Die Ursachen und der Verlauf der Erkrankung sind jedoch noch nicht ausreichend bekannt. Auch das Ansprechen auf die Behandlung von ADHS ist sehr unterschiedlich.
Sarah Kittel-Schneider, ehemals Universitätsklinikum Würzburg (UKW), mittlerweile an der Universität Cork in Irland tätig, will in ihrem Projekt am Single-Cell Center Würzburg die Entstehung von ADHS auf der Ebene einzelner Zellen erforschen. Gemeinsam mit Rhiannon McNeill und Franziska Radtke, ebenfalls UKW, hat sie dafür ein neuronales Modell entwickelt. Mit dessen Hilfe will das Team, das durch Emmanuel Saliba vom Helmholtz-Institut Würzburg, Florian Erhard von der Universität Regensburg und Andreas Chiocchetti vom Universitätsklinikum Frankfurt komplettiert wird, nun zelluläre Unterschiede zwischen gesunden Kontrollen und ADHS-Patient:innen feststellen. Die Erkenntnisse könnten zu besseren Therapiemöglichkeiten führen.