Mysterium Flughund
Die Immunologie von Fledertieren gibt einige Rätsel auf. Viele Erreger von Infektionskrankheiten des Menschen stammen aus Wildtieren, und mehrere neu auftretende, bedeutende Viren werden von Flughunden übertragen. Obwohl sie hochinfektiöse Viren verbreiten können, werden sie selbst kaum krank, und es ist nur wenig über das Immunsystem dieser nachtaktiven Lebewesen bekannt.
Wissenschaftler:innen am Single-Cell Center Würzburg haben modernste Sequenzierungstechnologien angewandt, um Blutzellen der Flughundart Rousettus aegyptiacus einzeln zu entschlüsseln. Mithilfe der Einzelzellsequenzierung haben sie jede Zelle durchleuchtet und einen Fingerabdruck der darin befindlichen RNA-Moleküle erstellt. Durch diesen mehrstufigen scRNA-seq-Ansatz konnten sie den bislang größten Atlas von Flughundzellen schaffen.
Die Studienergebnisse ergänzen den Nachweis von Krankheitstoleranz bei Fledertieren und bringen die Suche nach neuen antiviralen Wirkstoffen voran.
Bildnachweis (Fledermausskizze): Adobe Stock/toricheks (bearbeitet durch HIRI)
3D-Animation
Vereinfachte 3D-Darstellung (UMAP) von Immunzellen der Flughundart Rousettus aegyptiacus in Einzelzellauflösung. Einzelne Zellen sind durch jeweils eine Kugel wiedergegeben. Immunzellen, deren RNA-Profile einander ähnlich sind, neigen in dieser Darstellung dazu, näher beieinanderzustehen, und teilen die gleiche Zellidentität (Farben). RGL-Modell © HIRI / Christophe Toussaint
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Originalpublikation
Landscape and age dynamics of immune cells in the Egyptian Rousette Bat
Friedrichs V, Toussaint C, Schäfer A, Rissmann M, Dietrich O, Mettenleiter TC, Pei G, Balkema-Buschmann A, Saliba AE, Dorhoi A (2022)
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